RESTAURIERUNG von Email(le)schildern

 

Am Thema Restaurierung scheiden sich in der Sammlerszene die Geister.
Sicherlich hätte jeder Sammler gerne seine Lieblinge in fabrikneuem Zustand.
Leider ist es hier wie so oft im Leben, alles hat seinen Preis.
Und dieser kann bei gesuchten Schildern im Topzustand leicht einen fünfstelligen Betrag ausmachen.
Wohl dem, der da nicht auf die Mark ( bzw. Euro ) schauen muss.

Wenn man sich das Ganze unter dem Aspekt der Geldanlage bzw. der Wiederverkaufbarkeit
ansieht, führt leider kein Weg an makellosen Schildern vorbei.

Für alle die, die Schilder sammeln aus Spaß an der Freud ist professionelle Restaurierung sehr wohl ein Thema.

Ich betone hier "professionell", da man durch eigene Versuche, meist den Zustand eines
ohnehin schon beschädigten Objekts eher noch mehr vermurkst.
Selbstversuche sollte man eigentlich nur an "minderwertigen" Schildern durchführen,
die man noch nicht mal mehr zum Tauschen nehmen kann.

Ansonsten heißt die Devise "FINGER WEG !!!!!"

Ein ansprechendes Ergebnis zu erzielen, ist für Laien fast unmöglich. Ich spreche hier aus eigener Erfahrung.


Im folgenden habe ich versucht den Werdegang eines Schildes vom Fund ( in einem grauseligen Zustand )
bis zum Erstrahlen in neuem Glanz zu veranschaulichen.


Die Restaurierung des folgenden Schildes wurde von einem absoluten
Fachmann auf diesem Gebiet durchgeführt
.
( Bilder zum vergrössern anklicken )


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Tja, in diesem reichlich desolatem Zustand kam das Schild in meinen Besitz.

Zur Geschichte ist folgendes zu sagen;

Es erblickte so ca. im Jahre 1928 das Licht der Welt in den Emaillierwerken von
C.Robert Dold in Offenburg i.B. .
Nach seiner Auslieferung hing es wohl bis in die 70´er in einem Fahrradladen in meiner Heimatstadt.
Dann verliert sich seine Spur, bis es Anfang der 90´er ein Freund meines Vaters auf einer ehemaligen
Müllkippe fand.
Dieser Freund hat glücklicherweise auch einen "Blick" oder Gespür für solche Dinge und nahm das Schild
mit nach Hause. Die Fehlstellen, die damals leider schon existierten hatte er kurzerhand überpinselt
und das Teil dann in seiner Garage aufgehängt.
Wenn man sich das Schild in der Vergrösserung ansieht, stellt man fest, daß der Zahn der Zeit schon recht
ordentlich genagt hatte.


Also wurde das Schild erstmal einer Grundreinigung unterzogen.

Stufe 1:    Abwaschen mit warmer Seifenlauge ( Vorder und Rückseite )

Stufe 2:    mit Ohrenstäbchen und 30%iger Salzsäure wurden die hartnäckigen Flecken entfernt.
                 das geht ganz prima. ( Achtung: Schutzbrille tragen )

Stufe 3:    Abbeizen der überpinselten Stellen mit Abbeizmittel. Das ist eine ziemlich zeitraubende
                 Geschichte, aber es lohnt sich.

Stufe 4:    Auftragen von Rostumwandler auf der Rückseite.

 

Ja und dann sieht die Geschichte schon wieder ganz anders aus. Siehe nächstes Foto


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Nachdem die Vorarbeiten erledigt waren, ging das Schild nach Berlin zum Restaurieren.
Was dabei herausgekommen ist, könnt Ihr auf dem nächsten Bild sehen.
Ich denke der Aufwand hat sich mehr als gelohnt.
  

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Auf den Detailfotos kann man die Qualität der Arbeit des Restaurators noch viel besser erkennen.

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